Points Of Interest für den Roadtrip durch Süd-Frankreich

Start der Reise: Hannover Mitte
Zwischenziel: Frankfurt, dort holte ich meine Freundin ab. Wir führten zu der Zeit noch eine Fernbeziehung.
Ziel der Reise: Narbonne Plage, Frankreich.

Ein Trip mit reichlich gesammelten Kilometern, einigen Überraschungen und spontanen Umplanungen. Ich schreibe hier meine Erlebnisse nieder. Am Ende des Blogbeitrags oder in den Überschriften + Bilder findest du aber nochmal alle genannten Spots aufgelistet.

Reise nach Narbonne Plage

Vor jeder Reise schaue ich mir gerne auf Google Maps die Route an.

Gerade der zweite Punkt interessiert mich als Fotografen umso mehr. Mit dabei war meine Canon EOS R6, diverse Objektive, Stative und vieles mehr.

Die Planung

Was sicher war: Das Ziel, die Unterkunft und das meine Freundin mitkommt. Alles andere handhabe ich zwar gerne nach dem Prinzip "mal sehen was kommt". Dennoch schaue ich gerne vorher was auf dem Weg liegt, was ich unter Umständen auf gar keinen Fall verpassen möchte. Wer weiß wann man mal wieder dazu kommt?

Wie geht man da also am besten vor? Ein sehr guter Wegbegleiter (pun intended) ist Google Maps. Nicht nur im Auto als Navigationssoftware, auch als Planungstool. Man kann sich hier eine eigene Karte erstellen auf der die Route eingezeichnet ist und - das aller beste für die Motivsuche - während man die Route entlangfliegt, kann Google Maps einem bereits diverse geschossene Bilder anzeigen, die in dem aktuell angezeigtem Bereich von anderen Nutzern erstellt wurden. Nun bin ich jemand, der nicht einfach Fotos "nachschießt", aber sobald mich ein Motiv interessiert, wird es auch auf der Karte markiert. Die Karte kann man auch teilen, sodass man zu zweit parallel interessante Orte markieren kann um sie im Anschluss zu besprechen. Zu jedem Ort kann hier auch ein Bild sowie eine kurze Beschreibung hinzugefügt werden um später noch zu wissen warum man gespeichert hat.

Ich gehe hier nicht näher auf Punkte ein wie "Was essen wir eigentlich stundenlang auf der Fahrt?" und "Welche Podcasts hören wir?". Auch für meine Katze war für die Zeit gesorgt. Was ich aber neben der Fotoausrüstung, der Verpflegung und der Wäsche auch eingepackt habe war eine extra für den Trip bestellte Luftmatratze fürs Auto. Diese passte sehr gut für den Innenraum und lässt sich über den Zigarettenanzünder aufpumpen. Und ich spoiler schonmal so viel: Wir brauchten sie auch. Aber dazu später mehr.

Die Strecke (Hinfahrt)

Randdaten: Strecke A Hannover -> Frankfurt: ca. 360km (je nach Fahrweise bis zu 4h) Strecke B Frankfurt -> Narbonne Plage: ca. 1090km (10h 45m, wenn man durchfährt, aber wer macht das schon).

Wie ihr schon rauslesen könnt, man sollte sich nicht zu sehr auf die von Google geschätzte Fahrzeit bauen. Aber auch dazu später mehr. Hier mal ein Bild von Strecke A und B.

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Aber was ist mit dem Rückweg?

Nun, wir planten hier den gleichen Weg zurück ein, weswegen wir auch aus zeitlichen Gründen dachten, wir könnten in Ruhe den ein oder anderen POI überspringen und auf dem Rückweg mitnehmen. Aber sagen wir mal so - es kommt selten so wie geplant.

Erster Stop: Lyon

Natürlich hatten wir zwischendurch bereits den ein oder anderen Halt. Direkt beim Grenzübergang beispielsweise mit der Kreditkarte direkt an der Tanksäule zu bezahlen war bereits ein erstes Erlebnis. Für den Lyon Zwischenstop markierten wir auf der Karte das Notre-Dame de Fourvière. Vor Ort sind wir aber größtenteils nur an der Seône entlang gelaufen. Quasi den Bereich um den Place des Jacobins bis Montée du Gourguillon (welcher auch bereits als Fotospot in Google Maps eingespeichert war).

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Wer herausfindet wo dieses Foto geschossen wurde, weiß auch wo ich geparkt habe 😉 Wir stiegen aus dem Auto, streckten uns sehr intensiv und als ich meine Kamera aus dem Kofferraum holte, musste ich mich für dieses Motiv nur einmal um 90° drehen. Ich entwickelte schnell eine Vorliebe für die kleinen schmalen Gassen in Frankreich und das sollte mich noch den restlichen Urlaub beschäftigen.

Aber hier mal noch etwas sonnigeres.

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Vor Ort hat mich ein Local begeistert auf meine Kamera angesprochen. Ich nickte freundlich, aber mein französisch ist leider quasi nicht vorhanden, sodass das "Gespräch" schnell ein seltsames Ende fand. Es kam so überraschend, dass mir in dem Moment nicht mal eingefallen ist, dass ich es ja mal mit englisch probieren könnte. Ob an dem Gerücht, dass Franzosen ungern bis gar nicht englisch sprechen, etwas dran ist, konnte ich hier also nicht herausfinden.

Zweiter Stop: Romans-Sur-Isère

Ich weiß nicht mehr genau welchen Puffer ich mit einberechnet habe, aber wir waren so spät dran, dass wir schon das ein oder andere POI übersprungen haben mit dem Argument, dass wir uns das ja auch auf dem Rückweg anschauen können. Bei Sonnenuntergang machten wir aber nochmal schnell Halt für eine kleine Gasse. Ich hatte ja bereits angekündigt, dass sich mich das Thema vermutlich noch eine Weile beschäftigen könnte. Aber für das Bild war es uns das wert.

A17A0691.jpg Hier mal für euch die ungefähren Koordinaten: 45.04398, 5.05008 Aber nagelt mich nicht auf die genaue Straße fest.

Die Sonne war leider schon hinter den Häusern verschwunden, aber die Lichtstimmung passte dennoch. Bestimmt habt ihr mehr Glück :)

Ziel: Narbonne Plage, die Unterkunft

Kommt vermutlich so rüber, als wärs das schon. Aber keine Sorge, da kommt noch was. Was aber als erstes kam war das Auspacken und tot ins Bett fallen. Ich glaube wir hatten 22 Uhr angepeilt mit der Ankunft aber es wurde so 3-4 Uhr morgens? Auf der ToDo Liste ganz oben stand am nächsten Morgen neben dem Frühstücken der Strand. Keine 5 Minuten Fußweg von der Unterkunft entfernt und schaut euch mal den Weg an!

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Ich glaube wir haben hier den ganzen Tag am Strand verbracht, das aber auch zurecht. Narbonne Plage ist ein Urlaubsort, welcher den Blue Flag Status erhielt. Ich hatte vorher davon noch nicht gehört, aber feiner Sandstrand, angenehmer Wind und viel Platz sprechen wohl für sich.

Narbonne

Na, wer ist überrascht? Niemand? Na gut. Natürlich sind wir am nächsten Tag nach Narbonne gefahren um dort etwas die Stadt zu erkunden. Parkplatzsuche im Zentrum war gar kein Problem

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Am späteren Abend waren wir zurück in Narbonne Plage am Strand. Bei Nacht nochmal die Füße in den Sand zu halten ist einfach Urlaubs-Feeling pur. Von weitem war ein beleuchtetes Riesenrad zu sehen. Dort sind wir hinspaziert aber der Markt endete in dem Augenblick. Das nehmen wir an einem anderen Tag nochmal in Angriff.

Gouffre de l'Oeil-Doux

Eine Schlucht mit hoch aufragenden Kalksteinfelsen und smaragdgrünem Wasser. So beschreibts Wikipedia und das passt. Man kann dort in der Nähe parken und nach wenigen Minuten Wanderungen steht man auch schon oben an der Schlucht. Es gibt dazu einen Rundweg um einmal um den See herumzuwandern.

Gouffre de l'Oeil-Doux

Französischer Nationalfeiertag

Also eigentlich wollten wir am letzten Tag nach Gruissan, steckten auf dem Weg dorthin aber plötzlich in einem Kreisel fest. Tatsächlich ging es weder vor noch zurück. Wir wunderten uns warum alle am Kreisel parkten. Aber es war noch eine kleine Lücke am Straßenrand frei. Also geparkt und erstmal recherchiert was hier überhaupt los ist. Tatsächlich war Nationalfeiertag! Geplant war scheinbar ein fettes Feuerwerk und ja, das war sehr fett.

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Rückfahrt (Planung)

Ich wurde angeschrieben ob ich eine Rundreise über Italien und Co mache oder was der Plan ist. Da stand ich da und dachte "Ist eigentlich keine doofe Idee" und bin beim Frühstück auf meine Freundin zugegangen und pitchte den Vorschlag.

Dafür müssten wir aber einen Tag eher los sonst haut es zeitlich nicht hin. Und ich sag mal so, das Zeitproblem sollte uns noch eine Weile begleiten.

Ich spoiler euch mal Teil 1 der neuen Route:

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Es war abzusehen, dass wir einmal übernachten werden. Für solche Fälle habe ich vorher eine aufblasbare Auto-Matratze gekauft.

Es folgen die Spots in entsprechender Reihenfolge:

Aigues-Mortes

Natürlich mussten wir an dem Tag nicht nur gefühlte 40° erreichen. Es war jedes mal eine Überwindung das klimatisierte Auto zu verlassen. Im Nachhinein wäre ich eigentlich gerne nochmal hinter die Mauern der Stadt aber wir sind einfach geschmolzen. Die Frau wollte pinkes Wasser sehen, also gab es nun pinkes Wasser zu sehen:

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Die ganze Route war gespickt von wunderschönen Spots. Das nächste Ziel war aber auf jeden Fall:

Rougon - Grand Canyon du Verdon

Der Punkt sollte auf jeden Fall angefahren werden. Es ist stellenweise recht abtenteuerlich wie eng die Straßen sind aber es war komplett problemlos. Hier einmal Fotos von oben und von unten.

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Pont de l'Artuby

Es wurde sehr spät schon - ich brauche vermutlich nicht erzählen, dass ich plante zu der Uhrzeit schon deutlich weiter zu sein. Dass das sehr naiv war, stellte sich schon recht früh heraus.

Den Spot zum Sonnenuntergang habe ich aber noch erwischt, da er nur wenige Minuten vom Grand Canoyon Du Verdon entfernt war.

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Auf dem Parkplatz dort stand ein Campingwagen und wir wägten in Betracht auch dort zu übernachten. Wirklich müde war ich aber noch nicht, sodass wir dann doch über Nacht noch ein paar Kilometer machen wollten.

Mit angebrochener Dunkelheit kam dann aber doch recht zeitig die Müdigkeit sodass wir auf einem Parkplatz in einer Kurve geparkt haben und das Auto für die Nacht vorbereitet haben. Alles Gepäck nach vorne gedrückt, die Matratze aufgeblasen und gemeinsam den Tag Revue geschehen lassen.

Ich kann die Matratze auf jeden Fall empfehlen, daher hier mal ein kleiner Amazon-Link falls Interesse besteht. In meinen Honda Civic hat es einwandfrei gepasst.

Es wurde Nachts sehr kalt, aber gleichzeitig wollte man die Fenster auch einen Spalt offen lassen zwecks Luft und wir haben zwar an alles gedacht aber so eine richtige Decke hatten wir nicht dabei. Aber mit den Learnings würde ich es erneut drauf ankommen lassen. Auch der Blick am nächsten Morgen war es wert:

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Das Foto entstand bei Sonnenaufgang mit mehreren Bildern. Dank Fokus-Stacking konnte ich hier durchgehende Schärfe von vorne bis hinten gewährleisten.

Und hier die nächsten Spots auf der Karte:

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Grasse

Dieser Spot war ebenfalls auf der ToDo. Regenschirme sollen hier die Gassen zieren. Die Parkplatzsuche gestaltete sich schwierig aber dann konnten wir auf die Suche gehen. Und die dauerte nicht lange an.

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Nizza

Die Wolken zogen zu, aber Nizza haben wir uns dennoch gegönnt. Etwas Strand-Spaziergang und Burger später ging es dann aber auch schon weiter. Aufgrund meiner Reise auf dem Kreuzfahrtschiff kannte ich Nizza bereits. Es hätte natürlich noch diverse Spots gegeben, die auch für meine Freundin interessant gewesen wären. Nachdem ich ihr aber den großen "Springbrunnen" gezeigt habe und die Lust nach Bergen erklimmen nicht von beiden Seiten geteilt wurde, ging es dann auch wieder weiter. Mein persönlicher Anspruch lässt es hier nicht zu, Handybilder zu zeigen, aber ich hoffe ein kleiner Piepmatz besänftigt eure Enttäuschung.

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Na, wer kennt die Stelle?

Mailand (Plaza del Doumo)

Es war wirklich nur noch viel Fahrerei. Mailand lag auf dem Weg also machten wir auch hier noch einen Halt.

Die Sonne ging schon wieder unter und wir wollten zumindest mal durch das Zentrum tigern.

Schonmal einen Parkplatz dort gesucht oder allgemein mit einem (eigenem?) Auto einfach nur über die Straßen dort gefahren? Das ist ja deutlich wilder als was man sich von Frankreich so erzählt. Nachdem ich mich in das engste Parkhaus der Welt gezwängt hatte und schon gedanklich mit dem ersten möglichen Kratzer am Auto beschäftigte, ging es dann auch direkt 10 Meter weiter auf den großen Platz. Und Entwarnung, ich kam auch hinterher ohne Kratzer wieder aus dem Parkhaus raus. 🙌

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Die Taube ist übrigens nicht gephotoshopped. Auf dem Platz sind mehr Tauben als Menschen :D

Allgemeines zur restlichen Rückfahrt.

Grenzübergang Schweiz

Woran ich natürlich spontan nicht dachte, war die Fahrt durch die Schweiz. Im Internet stand was von Tages-Vignetten die man entweder am Grenzübergang oder den Tankstellen vorher bekommt. An den Tankstellen habe ich nicht mehr daran gedacht und kurz vor der Grenze dachte ich dann:

Nun, dann kauf ich die halt einfach am Grenzübergang. Was soll schon passieren?

Was passiert, ist ganz einfach.

Tages-Vignetten haben wir nicht mehr, gibt nur noch Jahres-Vignetten.

Ja, natürlich gibts keine Tages-Vignetten mehr... 😒

Geglaubt habe ich der Person vor Ort natürlich nicht, aber wehren kann man sich ja schlecht. Bin ich das restliche Jahr nochmal in die Schweiz gefahren? Natürlich nicht.

Anstrengende Fahrt

Wir mussten aus zeitlichen Gründen leider durchziehen. Wir hätten natürlich gerne pro Zwischenstop überall jeweils mindestens einen ganzen Tag dort verbracht, aber das war leider nicht drin. Ich war irgendwann so am Ende, dass mein Körper mich quasi zwang, eine Pause einzulegen. Wir wechselten uns ab da mit der Fahrt ab. Ich glaube 7 Uhr morgens waren wir zurück in Frankfurt, unserem ersten Zwischenstopp.

Fazit

Hat sich aber der Umweg gelohnt? Ohja. Die Fahrt bot allerlei interessante Ausblicke, ich hätte am liebsten alle halbe Stunde angehalten und mich umgeschaut.

Würde ich es wieder machen? Ja, aber mit mehr Zeit.

Alle Orte im Überblick

Wer hier die Punkte auf der Karte verbindet wird auf jeden Fall noch weitere Orte entdecken können. Schreibt gerne mal in die Kommentare, was ich verpasst habe! Auch Fragen beantworte ich gerne.

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