Die Arbeit als Bordfotograf - Erste Eindrücke

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Das war sie also, die erste Tour als Bordfotograf. Neue Gesichter, neuer "Alltag", alles neu. Die nächsten Wochen werden sich die Orte zwar nicht ändern, aber wahrscheinlich die Erfahrungen, die Ausflüge und natürlich neue Passagiere. Dennoch möchte ich einmal niederschreiben, was mir die letzten 10 Tage so widerfahren ist.

Die Abreise.

Die Aufregung und ein paar Dinge, die es noch zu erledigen gab, verhinderten leider, dass ich schlafen konnte. Ich glaube ich bin für eine Stunde weggenickt, dann klingelte auch schon mein Wecker, den ich mir für diesen Fall gestellt hatte.

5:45 Uhr war Boarding, 6:30 Uhr Abflug. Dementsprechend viel früher war ich in Hannover am Flughafen. Der Check-In ging schnell von der Hand, trotz 2kg Übergewicht und zu großem Handgepäck, dass die Dame aber wenig interessierte.

Meine Fotoausrüstung wurde beim Sicherheitscheck besonders behandelt. Die Mitarbeiter waren aber alle sehr nett und hatten immer einen Witz auf Lager - und das um die Uhrzeit, Respekt.

Hingesetzt - Hotspot der Telekom geschnorrt - später ins Flugzeug -> Ab nach Palma!

Angekommen, durch den halben Flughafen getigert und samt Koffer später zum Bus. Ich fragte mich von Mitarbeiter zu Mitarbeiter, bis man mich am Ende an der Gangway abholte und in einen Raum mit noch mehr Crew setzte in dem ich diverse Fragebögen und Unterlagen ausfüllte und später meine Crew-Card bekam. Da kam dann auch schon meine Fotomanagerin, holte mit mir die Arbeitsuniform, zeigte mir die Kabine und erzählte mir ein wenig über Allgemeines auf dem Schiff, danach Kamera schnappen und meinen Kollegen beim Arbeiten beobachten. Da heute Boarding war, wurden neue Besucher mit Schiff im Hintergrund und Rettungsring im Vordergrund fotografiert. Diese Einschiffungsbilder sind sehr beliebt.

Danach ging es in den Fotoshop, ausgestattet mit vielen Bildschirmen und einem weiteren Raum mit 3 PCs. Daran werden die geschossenen Bilder verwaltet und bearbeitet. Mir wurde die Verwaltung erklärt, genauso wie das Erstellen von Collagen und die Funktion der Digitalen Bilderwand.

Wenig später kam erneut die Fotomanagerin rein und zeigte mir, wo es heute Essen gibt und auch grob die Wege durch das riesige Schiff. Half alles nichts. Nach dem Essen fand ich zwar auf Anhieb meine Kabine - zurück zum Fotoshop, wo ich 18 Uhr sein sollte, kam ich aber viel später, da ich mich hart verirrt hatte.

Hier wurde mir nun der Verkauf und dessen Prozess gezeigt, daraufhin musste ich zum Einstiegs-Sicherheitstraining. Dort müssen alle frischen Crewmember hin - ist Pflicht.

Noch ein kurzer Besuch bei der Fotomanagerin, die mir zeigte wo ich Bettzeugs, Handtücher und Klopapier besorgen konnte. Die Ausfahrt aus dem Hafen war für alle Passagiere - und auch für mich ein tolles Gefühl. Aber ich bin ja zum Arbeiten hier.

Danke an Cruise Vision und die Mannschaft vor Ort für die tolle Organisation. Es hat alles super geklappt. Trotz Schlafmangel der vergangenen Nacht fällt das Einschlafen nach so vielen neuen Eindrücken schwer.

 

Tag 02 - Ein ganzer Tag auf See

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Aufstehen, Frühstücken - gegen 10 Uhr ging es in den Shop. Tatsächlich konnte ich ein paar Reisenden bei der Auswahl und dem Bestellvorgang helfen. Ich war stolz wie Bolle, als ich die ersten Bilder quasi verkauft habe :)

Danach zum Pooldeck, Fotos machen und bearbeiten. Dann kurze Einweisung, worauf wir in Monaco achten müssen, da vieles in Privatbesitz ist. Yey Monaco...! Abends ins Restaurant „Atlantic“. Während die Passagiere schick essen, haben wir schöne Aufnahmen davon gemacht. Und während die Gäste die Sommernacht mit Dessert und Weinchen genießen, haben wir die Bilder bereits bearbeitet, damit wir anschließend auch vom Theaterbesuch tolle Erinnerungsschnappschüsse für die Gäste machen können.

 

Tag 03 - Ajaccio

Stunde eher aufstehen - ok. Dann das erste "Training" gehabt. Jedes Crew-Mitglied muss diese Trainings absolvieren, um im Notfall sich selbst aber auch den Passagieren helfen zu können. Dies ging eine Stunde - dann kurz Pause - dann stand "Schiff" auf dem Plan. Passagiere, die Ajaccio besuchen wollen, hatten die Gelegenheit, sich mit dem „Mein Schiff 2“ im Hintergrund zu fotografieren zu lassen.

So stand ich ca. 1.5 Stunden am Hafen. Eine angenehme Briese ging. Weil die Aida und ein weiteres Schiff gleichzeitig mit angelegt haben, war es nun etwas schwieriger die eigenen Besucher zu erkennen, aber auch das funktionierte.

In einer weiteren halben Stunde Pause einmal kurz frisch gemacht und zum zweiten Teil des heutigen Trainings gegangen. Dort wurden wir durch das Schiff geführt und uns wurde gezeigt wo die Rettungsboote sind, wie sie funktionieren, und und und.

Gefolgt von einer weiteren halben Stunde Pause kam danach auch gleich das nächste Training. Save The Waves. Hier ging es nicht um die Sicherheit sondern um die Umweltaspekte einer Schiffsreise und wie TUI, etc. dafür sorgt, dass das Schiff die Gegend so sauber verlässt, wie man sie vorgefunden hat. Da ging es um Recyceln und viele andere Aspekte die ein Kreuzfahrtschiff beachten und erfüllen muss.

Endlich mal eine längere Pause. Kamera geschnappt und raus an die frische Luft in Ajaccio. Die Zeit reichte leider nur für einen kurzen Hafenrundgang, aber dabei sind folgende Bilder entstanden.

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Ich verweilte dort eine gute halbe Stunde und ging wieder zurück zum Schiff. Denn es war dann 18 Uhr, ich durfte den Shop beaufsichtigen und um 19 Uhr während das Schiff ausläuft die Personen auf dem Pooldeck fotografieren, die Bilder bearbeiten und auf die Monitore werfen. Danach war wieder der Shop dran. 23 Uhr - Feierabend.

 

Tag 04 - Civitavecchia

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7:00 Uhr werde ich an der Kabine abgeholt. Als Römer verkleidet. Ja richtig, ich habe ein Römerkostüm bekommen, das muss ich anziehen. Warum? Na weil wir heute in Italien (Hafen von Civitavecchia) angelegt haben und morgens viele Besucher zum Rom-Ausflug gefahren sind. Die Fahrt dorthin dauert nämlich angeblich ca. 1.5 Stunden, sodass man früh losfahren sollte, damit man auch noch etwas davon hat.

So ließ ich mich für die nächsten 1.5 Stunden im Römerkostüm mit unseren Passagieren fotografieren.

Danach fix zurück in die Kabine, normale Klamotten anziehen und ab zum 2,5-stündigen Training (schätze da kommen noch mehr..?) Dann eine Stunde Pause und zum nächsten Training - dieses Mal Safety. Wir haben uns eine Stunde lang die Regeln und Erfahrungen von unserem Trainer angehört und schrieben dann einen kleinen Test.

Freizeit! Also ab in "Zivile Klamotten" und zum Shuttlebus, der uns ins Innere von Civitavecchia befördert (10 min Fahrt). Dort einmal kurz im Kreis verlaufen und doch den richtigen Weg gefunden. Das Forte Michelangelo fotografiert und dann im McDonalds festgesessen. Nichts geht über ordentliches und KOSTENLOSES Wlan. Eigentlich wollte ich noch weitergehen - ich hoffe, das schaffe ich die nächsten Male.

 

Ich war auch viel zu früh wieder zurück, hatte noch eine Stunde Zeit, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass ich a) überhaupt zurück finde und b) das Ganze noch rechtzeitig. Ich kenne mich doch.

Danach wieder Shop. Fühlt sich inzwischen so an, als ob ich das schon ewig mache. Zumindest bis Fragen auftauchen, die ich (noch?) nicht beantworten kann. Daraufhin waren wieder Fotos im Theater dran. Dieses Mal musste ein Kollege die Bilder bearbeiten. Ich durfte dann weiter den Kunden helfen. Am Ende bekam ich noch einen Stapel Flyer für die morgige Aktion in die Hand gedrückt, welche ich auf Deck 9 verteilen sollte.

 

Tag 05 - La Spezia

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Dieses Mal konnten wir nicht direkt anlegen im Hafen von La Spezia, sondern mussten etwas weiter entfernt Rast machen und die Reisenden, die die Stadt erkunden wollten per Tender rüberschiffen. Unsere Aufgabe (zu zweit). Einer verkleidet sich als Matrose und schnappt sich einen Rettungsring, der andere fotografiert. Ich durfte fotografieren ;) Kurze Zeit später kam das erste Boot samt Passagiere, die sich mit unserem Matrosen fotografieren ließen.

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Danach habe ich die grobe Bearbeitung gemacht, mein Kollege dann die Collage + Export, da ich mich dann für mein Training fertig machen musste. Dieses Mal: Erste Hilfe (First Aid). 20 Minuten Präsentation anhören, 20 Minuten in 2 Gruppen aufteilen und stabile Seitenlage sowie ein paar Dinge ausprobieren und am Ende einen Test schreiben. Hier waren die Fragen wenigstens einfach. Da waren Fragen wie: F: Wenn Sie sehen, dass sich ein Reisender an einem Stück Fleisch verschluckt hat und nun panisch nach Luft röchelt, was machen Sie dann? Es gab 4 Antwortmöglichkeiten, 2 davon waren dann meistens Antworten wie "Ihm sagen, dass das Fleisch wohl eher Medium-Rare und anscheinend sehr trocken war". Musste schmunzeln.

Eine halbe Stunde danach wurde es doch ernster. Der Safety-Test stand an, wofür ich die letzten Trainings hatte. Wer hier 2 Mal durchfällt muss vom Schiff gehen. Außerdem hat man eigentlich die ersten 3 Wochen Training und erst dann kommt der Test. Ich hatte jetzt gerade mal 4 Tage. So musste ich mich in meiner Freizeit doch mal hinsetzen und kurz pauken. Der Test war OK.

Auf dem Plan stand nun Shop, dann kurze Pause und dann sollte ich die kleinen Restaurants abklappern und dort fotografieren, jedoch kam ein Shooting dazwischen. Mein erstes "richtiges" Shooting auf dem Schiff mit 2,5 Personen (2 ältere Damen mit Kind). Nachdem ich also erstmal bei einer Kollegin über die Schultern geschaut habe um zu gucken wo sie was machen, hatte ich nun eigene Kunden, die ich an die gleichen Orte führte. Leider war die Sonne gegen 20:35 Uhr schon hinter Wolken verschwunden, aber am letzten Plätzchen hat das Restlicht noch für schöne Fotos gereicht. :)

Shop, dann Theater. Hier traf ich jemanden, der auch mal für RUF-Reisen unterwegs war. Wie klein die Welt doch ist. Feierabend.

Jetzt, 00:01 Uhr klopfte es auch noch 2 Mal an der Tür und dabei war er nur am falschen Zimmer. Ärgerlich.

 

Tag 06 - Monaco

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Morgens ging es ins Büro um noch Bilder von gestern zu bearbeiten und danach direkt ins Training. Dieses Mal ging es um Müdigkeit vorbeugen und was damit zusammenhängt. Danach die Zero Tolarance-Geschichten. Was ist erlaubt, was nicht und was passiert, wenn man es trotzdem macht.

Direkt im Anschluss schnell ins Zimmer gerannt weil das Training länger ging als geplant und dann nach Monaco tendern. Ich begleite heute nämlich div. Reisegruppen, die mit dem Bus durch Monaco bis hoch zum Monte Carlo fahren und der Reiseführer ein paar Sachen erzählte und erklärte. Interessant zu sehen, wie reich die Menschen hier sind - ganz im Gegensatz zu den "richtigen" Einwohnern.

Schöne Bilder sind hier entstanden, die ich nach der Rückkehr noch bearbeitet habe. Schnell was gegessen und umgezogen, dann war ich wieder für den Shop zuständig.

Am Ende des Tages kam dann das Highlight. Von unserem Schiff aus, war der Blick auf Monaco so schon schön. In Monaco fand dann aber noch am Hafen ein Feuerwerk statt. Atemberaubender Anblick.

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Tag 07 - La Seyne

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Pünktlich um 10 Uhr wurden von der Brücke alle Watertide-Doors geschlossen, kurze Zeit später kam die Durchsage. Es ist Crew-Drill. Unabhängig von den Passagieren werden 4 Mal im Monat solche Crew-Drill abgehalten, damit die Crew im Notfall vorbereitet ist.

Jedes Crewmitglied muss daran teilnehmen und hat auf seiner Safety-Card seine persönliche Nummer, seine Safety-Number, die bezeichnet, was im Notfall zu tun ist und Daten wo man hin muss und welches Liferaft man hat.

Mit meiner Nummer hatte ich erstmal nichts zu tun, bis das Notsignal (7 Mal kurz, 1 Mal lang) durch die Lautsprecher ertönt. Dann Rettungsweste an und zu meinem Platz. Dort wurde aufgezählt wer alles da ist und für die, die es zum ersten Mal machen, wurde speziell nochmal erzählt was nun passiert.

Ich war in der "Ersatz-Sation". Heißt, wir bleiben so lange an unserem Treffpunkt bis wir gebraucht werden. Das ging dann auch relativ schnell, 20 Leute inkl. mir mussten weiter zur nächsten Station und dort helfen. Danach kam das "Abandon Ship Alarm" (1x Mal lang) mit der Durchsage, alle Crew-Mitglieder sofort zu den Rettungsbooten. Dort angekommen wurde wieder durchgezählt und eine Liste abgehakt wer da ist und wer nicht. Danach wurde die Übung beendet.

Danach hatte ich etwas Pause und wieder Training inkl. Test. Nachmittags sollte ich das Schiff begleiten, das die Passagiere vom Hafen zur Innenstadt bringt.

Am Abend hatte ich ein Shooting mit einem Pärchen, welches vor ein paar Tagen erst Hochzeit feierte. Zu dieser Zeit ist das Licht immer besonders schön auf dem Wasser, sodass da sehr schöne Bilder bei entstanden. Die darf ich zwar nicht zeigen, aber hier mal ein Bild, dass die Lichtstimmung gut wiedergibt.

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Abgerundet hat meine Shop-Aufsicht den Abend, und nun liege ich im Bett und bemerke den starken Wellengang. Heute Nacht werde ich wohl wie früher in den Schlaf geschaukelt :)

Tag 08 - 2. Schiffstag Richtung Barcelona

Heute war mal ein relativ entspannter Tag. Zu mindestens bis Abends. 10 Uhr war ich mit dem Shop dran. 11 Uhr haben wir eine Runde auf dem Pooldeck gedreht und die Passagiere nach Fotos gefragt. Da viele geschlafen oder gegessen haben, haben wir sie natürlich in Ruhe gelassen und so kamen nun nicht ganz so viele Fotos dabei raus.

Danach? Lange, lange Pause. Ach war das schön. Ein bisschen im Internet gesurft und dann hoch aufs Crew-Deck. Ausgestattet mit 3 Hängematten einem kleinem Pool und vielen Liegen mit direktem Blick gerade aus aufs Meer, hockte ich mich auf die Bank und ließ die Seele baumeln. Fast weggenickt, riefen auf einmal alle "Delphine!!". Tatsächlich schwommen ein "Rudel" junger Delphine an uns vorbei und sprangen ab und zu mal kurz aus dem Wasser. Da habe ich einmal meine Kamera nicht dabei, war ja klar. Aber es war dennoch schön zu sehen.

Kurz darauf wurde eine Hängematte frei, in die mich auch gleich fallen ließ.

Und was soll ich sagen… natürlich bin ich eingenickt. Mehr als rechtzeitig aber wieder aufgewacht, um mich in meiner Kabine umzuziehen und wieder den Shop zu übernehmen.

Abends stand dann "Barcelona by Night" an. Wir fuhren drei interessante Stellen an, während die Reiseführerin uns einiges über die Stadt und deren Geschichte erzählte. An allen drei Haltestellen machte ich Fotos von den Reisenden.

Erst am letzten Punkt viel mir ein, dass ich ja schon mal in Barcelona war: Der beleuchtete Springbrunnen - dort war ich bereits als Fotograf für den Reisekatalog für RUF Reisen unterwegs - war auch eine geile Zeit. Ich konnte hier und da nette Gespräche mit Passagieren der Mein Schiff führen, bis es dann um 23 Uhr wieder zurück auf dem Schiff hieß: Bilder bearbeiten und auf die Monitore laden.

 

Tag 09 - Barcelona

Heute war es "recht" entspannt - ich hatte wieder früh-morgens Training. So blieb wenig Zeit nochmal Barcelona auf eigene Faust zu erkunden, also ab aufs Crew-Deck. Aber in der prallen Mittagssonne ließ es sich eh nur im Schatten aushalten.

Kurz vor dem nächsten Training noch kurz was essen gewesen. Als auch dieses Training beendet war, riskierte ich es doch. In 2 Stunden wird man ja wohl mal hin und her kommen. Der Shuttlebus transportierte uns für 3€ einmal vom Hafen in die Stadt und wieder zurück. Wo in Paris an jeder Ecke ein Eifelturm verkauft wird, sind es hier anscheinend die Selfi-Sticks. Verrückte Menschen hier.

Ich habe schnell ein Einkaufszentrum gefunden, das flächendeckend mit WLAN ausgerüstet ist - praktisch.

Die Zeit verging sehr schnell - viel war ja auch nicht vorhanden und was ich suchte, konnte ich hier leider nicht finden. Also noch eben ein Panorama aufnehmen und dann fix zum Shuttlebus.

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Pünktlich um 17 Uhr war ich zurück. Alles ins Zimmer gebracht, etwas gegessen, dann hatte ich wieder Shop. Das zog sich dann auch den Abend so durch. Ich druckte Aufträge aus, fotografierte wieder ein Pärchen und dann ging es kurz ins Theater. Dieses Mal hatten wir nicht so viel Zeit durch die Reihen zu gehen, da die Show etwas eher begann.

Das war es dann auch schon.

Tag 10 - Ibiza

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Das Shooting von gestern musste noch bearbeitet werden. Danach war Gangway angesagt. Fix auch diese Bilder bearbeitet und dann hatte ich auch schon Pause :)

Ich nahm den Shuttlebus zur Stadt. Da ich mich aber 0 auskannte, ging ich erstmal am Wasser entlang und nahm mein nächstes Panorama auf.

So warm wie es zur Mittagszeit nun mal ist, floh ich in den nächsten McDonalds, hatte mein Surface mit und checkte ab, was es in der Welt so neues gab. Hier war das Internet zwar kostenlos, aber keinen Deut schneller. Naja.

Mit dem Shuttlebus zurück und ab dann hatte ich Shop. Wie angekündigt war es am letzten Tag nochmal etwas stressiger, da nun viele noch ihre Bilder abholen wollten oder noch welche bestellt haben.

Am Abend, so gegen 23-24 Uhr wurden dann die Umschläge, die noch nicht abgeholt wurden auf die Zimmer gebracht, indem wir sie unter die Türschlitze schoben. Danach den neuen Arbeitsplan für Palma abgeholt und ab ins Bett.

Tag 11 - Palma (oder: Staffel02?)

Überraschender Weise ist mein Plan heute recht entspannt. Ich hätte eigentlich ausschlafen können. Ja, eigentlich schon. Wäre da nicht dieser - anscheinend monatliche - Lautsprecher Test gewesen. Die laute Musik trieb mich dann doch ins Bad.

Erstmal Frühstücken. Kaum rausgegangen hörte dann auch der Test auf. (Hier leises "seufzen" einfügen..)

Was nun mit meiner überschüssigen Zeit anfangen? Ab nach Malle! Weit kam ich aber leider nicht, da der Bus echt 20 Minuten durch den Verkehr brauchte. Endstation: Kathedrale.

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Einmal ein Panorama gemacht, zog ich eine Runde um die Kathedrale oder zumindest den linken Flügel davon. In der Mittagshitze vergeht aber einem schnell der Erkundungswille und auch die Uhr sprach dagegen, sodass ich mich wieder zurück zum Shuttle bewegte. Auch hier wurden mir wieder diverse Fake-Handtaschen und Selfi-Sticks angeboten.

Am Schiff angekommen, bewegte ich mich Richtung Kabine um mich umzuziehen und meine Kamera mit dem Aufsteckblitz auszurüsten - Einschiffung ruft.

Und hier grüßt das Murmeltier. Es wurden die neuen Gäste für ein Willkommensbild hinter einem Rettungsring fotografiert. Von 13:30 Uhr bis 17 Uhr standen wir also mal in der Sonne, mal im Schatten und beglückten mit unserer Anwesenheit. Darauf folgte die Bearbeitung der Fotos und das "an die Bildschirme werfen", wie ich es mal nenne.

Danach bekam ich meine, seit dem ersten Tag fällige, Führung durch das Schiff und meine neue Emergency-Card. Ich bin jetzt "Guest Stateroom Evacuation Assistent Leader". Kurz beschrieben: Ich renne zum Evakuier-Chef, hole mir eine Checkliste und assistiere ihm beim Abhaken und evakuieren der Gäste aus bestimmten Räumen auf Deck 5. Mein Training dafür folgt morgen.

Am ersten Tag jeder neuen Tour ist nämlich eine Übung, an der auch die Passagiere teilnehmen müssen. Vor dem "Drill" hatten wir noch ein Meeting und besprachen neue und alte Abläufe innerhalb unseres Foto- & Video-Teams, dann verzog ich mich auf meine Kabine und räumte sie auf - morgen soll Kabinen-Inspektion sein. Da wird gecheckt wie man die Kabine hinterlässt. Vor allem ob irgendwelche Geräte in den Steckdosen stecken während man nicht da ist, etc.

Um 21:45 Uhr ca. lief das Schiff dann aus Palma aus. Die Passagiere schauten sich das auf dem Pooldeck an und wir teilten uns auf um sie zu fotografieren.

Wie gesagt, hier schließt sich der Kreis. Erst im November ist die Überfahrt durch den Suez-Kanal und dann geht es Richtung Dubai. Wer bis hierher gelesen hat - ich fühle mich geehrt, denn der Text ist ja doch ziemlich lang geworden. Aber gerade die erste Tour war voller neuer Eindrücke, die musste ich alle mal niederschreiben.

Nun seid ihr gefragt: Mehr davon? Kürzer? Länger? Regelmäßig oder erst im November wenn die Überfahrt stattfindet? Ich würde mich über eine Rückmeldung unten in den Kommentaren sehr freuen.

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